Katalog der Einzelausstellung von Doris Ziegler 1990 im Schloss Oberhausen. An diesem Ort hatte der Kunstsammler Peter Ludwig einen Großteil seiner imposanten Sammlung zur ostdeutschen Kunst – die sich heute als Dauerleihgabe im Museum der bildenden Künste in Leipzig befindet – konzentriert und zudem ein Ludwig-Institut für Kunst der DDR gegründet. In besonderer Weise interessierte sich der Aachener Unternehmer für die Malerei der Leipziger Schule und erwarb in den 1970er und 1980er Jahren zahlreiche Hauptwerke.

„Doris Ziegler, die aus dem provinziell verschlafenen Weimar kam, sah in Plagwitz ihr Großstadterlebnis komprimiert. Hier war beides, war die Vergangenheit geronnen, und das Leben setzte sich fort in der Monotonie der Rhythmen. Die Faszination, die von den inneren wie äußeren Durchdringungen ausgeht, nährte ihren Hunger nach Wirklichkeit. Die Hektik ist in ihren Bildern zur Ruhe gekommen, aber eine Transparenz für das, was an diesen Orten vorgegangen ist, bleibt und verleiht den schweigend sich selbst vorweisenden Hauskörpern, den Brücken und Straßenschluchten eine nicht zu unterdrückende Magie.“ Cornelia Briel